ECOSPEED entwickelt derzeit ein fortschrittliches Carbon Accounting Software-Tool speziell für die Treibhausgas-Bilanzierung (GHG) von Krankenhäusern. Diese Lösung ermöglicht es Klinikbetreibern, nicht nur den kommenden CSRD Berichtspflichten gerecht zu werden, sondern auch wichtige Handlungsfelder zur CO2-Reduzierung zu identifizieren. So können sie die Fortschritte ihrer Dekarbonisierungsstrategie effektiv dokumentieren. Die Entwicklungsphase nähert sich dem Ende, und ein erstes Pilotprojekt mit einem Krankenhausverbund in Nordrhein-Westfalen steht unmittelbar bevor.
Erfüllung der europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (ESRS) durch präzise CO2-Bilanzierung
Im Zuge des Klimaschutzgesetzes verpflichtet Deutschland sich zur CO2-Neutralität bis 2045, mit einem Zwischenziel der Reduktion um 65% bis 2030 im Vergleich zu 1990. Dies setzt auch für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die unter erheblichem wirtschaftlichen Druck stehen, neue Standards. Durch Energiesparmaßnahmen kann hier signifikant Emissionen reduziert werden, da ein Krankenhausbett ungefähr so viel Emissionen wie zwei Haushalte verursacht. In NRW hat der Gesundheitssektor mit ca. 5% der Emissionen fast den gleichen Anteil wie die Stahlindustrie. Die Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) betont diese Fakten und fördert die Vernetzung von Akteuren, um den Klimaschutz in den rund 340 Krankenhäusern des Bundeslandes voranzutreiben.
Branchenspezifisches Carbon Accounting für effektiven Klimaschutz
Für eine wirksame Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ist eine detaillierte Ausgangsanalyse unerlässlich. Aufbauend auf zwei Jahrzehnten Erfahrung entwickelt ECOSPEED ein branchenspezifisches Carbon Accounting Software-Tool, das die Emissionen von Krankenhäusern präzise erfasst. Diese Plattform berücksichtigt gebäudespezifische Emissionen und extern bezogene Energien (Scope 1 und 2 nach GHG-Protokoll), den Materialeinsatz (Scope 3) sowie verkehrsbedingte Emissionen durch Mitarbeitermobilität. Christoph Hartmann, Geschäftsführer von ECOSPEED: „Unser Ziel ist es, den Krankenhäusern und ihren Betreibergesellschaften eine ganz einfach zu bedienende Software zur Gesamtbilanzierung der Treibgasemissionen zur Verfügung zu stellen. Für diese Aufgabe bauen wir eine branchenspezifische Plattform auf.“
Vorteile der spezialisierten ESG-Software für Krankenhäuser
Durch die Anwendung dieser Software können Krankenhäuser ihren individuellen Corporate Carbon Footprint (CCF) bestimmen, Handlungsfelder zur Reduktion identifizieren und ihre Dekarbonisierungsfortschritte nachvollziehbar machen. Ein großer Krankenhausbetreiber in NRW mit siebzehn Klinikstandorten dient als Pilot-Anwender dieser innovativen Plattform. Die ersten Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den direkten Emissionen, bedingt durch die Beschaffenheit der Gebäude und Heizungssysteme. Scope 3-Emissionen, vor allem durch zugekaufte Materialien und Verkehr verursacht, weisen auf erhebliches Verbesserungspotenzial hin.
Erste Ergebnisse aus NRW, so Christoph Hartmann, liegen bereits vor: „Bei den direkten Emissionen zeigen sich große Unterschiede, die auf den Zustand der Gebäudehülle sowie das Alter und den Zustand der Heizungsanlagen zurückzuführen sind. Die Scope 3-Emissionen sind aber deutlich höher, verursacht insbesondere durch die zugekauften Materialien und den Verkehr. Die erfassten und aufbereiteten Daten geben den Kliniken klare Hinweise, wo es Verbesserungspotenzial gibt.“